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Gesundheitstrends: Der Trend hin zur individuellen Gesundheitsförderung

February 20, 2025

Inhaltsübersicht

Die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz entwickelt sich stetig weiter, und einer der größten Trends im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ist die Individualisierung. Laut der Megatrendstudie des Zukunftsinstituts ist Gesundheit eng mit Selbstbestimmung und Prävention verknüpft. Doch was bedeutet das konkret für Unternehmen, HR-Abteilungen und BGM-Verantwortliche?

Der Trend: Individualisiertes BGM als Zukunftsstrategie

Individuelle Gesundheitsförderung ist mehr als nur ein kurzfristiger Hype – sie ist ein zentraler Bestandteil moderner BGM-Strategien. Der Trend zur Personalisierung zieht sich durch zahlreiche Lebensbereiche und macht auch vor der betrieblichen Gesundheitsförderung nicht halt. Unternehmen stehen zunehmend vor der Herausforderung, Gesundheitsangebote an die spezifischen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden anzupassen, um nachhaltige Effekte zu erzielen.

Im DeepDive BGM Pulse Check 2024 wurden zielgruppenspezifische Gesundheitsangebote als einer der größten Trends für 2025 vorausgesagt. Schon heute gilt dieser Aspekt als einer der wichtigsten – hinter nachhaltigen, langfristigen Effekten – wenn es um die Auswahl der gesundheitsfördernden BGM-Dienstleistungen geht. 

Was bedeutet individuelles BGM?

Individualisiertes BGM bedeutet, dass Maßnahmen zur Gesundheitsförderung nicht mehr nach dem “One-size-fits-all”-Prinzip umgesetzt werden. Stattdessen werden Programme so gestaltet, dass sie auf Faktoren wie Geschlechterunterschiede, Altersunterschiede, persönliche Gesundheitsziele und individuelle Präferenzen eingehen. 

Hier sind einige Beispiele:

  • Vielfältige Bewegungsangebote wie Yoga, Boxen, Krafttraining, Rückengymnastik oder HIIT-Kurse. Entscheidend ist, dass diese Angebote auf das Alter, das Geschlecht und die personalisierten Vorlieben der Mitarbeitenden zugeschnitten sind.
  • Ernährungsberatung, individuell abgestimmt auf verschiedene Bedürfnisse – sei es zur Gewichtsreduktion, allgemeinen Gesundheitsförderung, Ernährung während der Schichtarbeit oder zur Planung gesunder Mahlzeiten (Meal Prep) für das Büro.
  • Stressmanagement-Programme mit maßgeschneiderten Ansätzen, die spezifisch auf verschiedene Zielgruppen zugeschnitten sind, wie Büromitarbeitende, handwerklich Beschäftigte, Führungskräfte, Manager, Azubis oder Studierende.
  • Digitale Lösungen zur individuellen Gesundheitsförderung, die flexibel auf verschiedene Arbeitsmodelle eingehen – von Remote-Optionen über hybride Formate (Kombination aus Präsenz- und Online-Angeboten) bis hin zu variablen Kurszeiten, um sowohl Teilzeit- als auch Vollzeitbeschäftigte einzubeziehen.

Gründe für individuelle Gesundheitsförderung

1. Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung

Mitarbeitende fühlen sich wertgeschätzt, wenn sie personalisierte Gesundheitsangebote nutzen können, die ihre persönlichen Bedürfnisse berücksichtigen. Dies steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Motivation und Loyalität gegenüber dem Unternehmen.

2. Höhere Wirksamkeit von Gesundheitsmaßnahmen

Standardisierte Gesundheitsprogramme haben oft nur begrenzte Effekte. Durch individualisierte und ganzheitliche Angebote können Unternehmen sicherstellen, dass Mitarbeitende tatsächlich von den Maßnahmen profitieren und diese nutzen.

3. Demografischer Wandel und Diversität

Unterschiedliche Altersgruppen haben unterschiedliche Gesundheitsbedürfnisse. Während junge Mitarbeitende präventive Maßnahmen bevorzugen, benötigen ältere Arbeitnehmer*innen möglicherweise gezielte Unterstützung bei bestehenden gesundheitlichen Herausforderungen.

4. Reduzierung von Krankheitsausfällen

Gezielte, individuelle Gesundheitsförderung kann dazu beitragen, krankheitsbedingte Ausfälle zu reduzieren und somit langfristig Kosten zu senken.

Erfolgsfaktoren für die Implementierung

Damit die Umsetzung individueller Gesundheitsförderung gelingt, sollten Unternehmen folgende Aspekte beachten:

  • Bedarfsanalyse: Eine detaillierte Bestandsaufnahme ist essenziell. Welche gesundheitlichen Herausforderungen bestehen im Unternehmen? Welche Bedürfnisse haben die Mitarbeitenden? Wie ist die Alters- und Geschlechterverteilung? Welche Erwartungen gibt es an das BGM? Zudem sollte das verfügbare Budget realistisch geplant werden.
  • Mitarbeiterbeteiligung: Gesundheitsmaßnahmen sind nur dann erfolgreich, wenn sie die tatsächlichen Bedürfnisse der Belegschaft widerspiegeln. Umfragen, Workshops oder persönliche Interviews können helfen, maßgeschneiderte Programme zu entwickeln und eine hohe Akzeptanz sicherzustellen.
  • Flexibilität und digitale Lösungen: Digitale Plattformen oder Apps bieten die Möglichkeit, Gesundheitsangebote standortunabhängig und zeitlich flexibel zu nutzen. Besonders hybride Modelle mit einer Kombination aus Online- und Präsenzangeboten ermöglichen eine individuelle Nutzung und fördern eine langfristige Teilnahme.
  • Führungskräfte als Vorbilder: Gesundheitsförderung beginnt an der Spitze. Führungskräfte sollten aktiv an Programmen teilnehmen, deren Bedeutung kommunizieren und Mitarbeitende dazu ermutigen, die Angebote wahrzunehmen sowie ihre Wünsche offen zu äußern.
  • Regelmäßige Evaluation: Die Effektivität der Maßnahmen sollte kontinuierlich überprüft und angepasst werden. Regelmäßige Befragungen, Feedback-Runden und die Analyse von Gesundheitskennzahlen helfen, das BGM nachhaltig zu optimieren und weiterzuentwickeln.

Fazit: Individualisierte Gesundheitsförderung als Schlüssel für Unternehmenserfolg

Die Arbeitswelt verändert sich rasant – und mit ihr auch die Anforderungen an ein modernes betriebliches Gesundheitsmanagement. Standardisierte Gesundheitsangebote reichen längst nicht mehr aus, um den vielfältigen Bedürfnissen einer heterogenen Belegschaft gerecht zu werden.

Unternehmen, die auf individualisierte Gesundheitsförderung setzen, schaffen nicht nur ein attraktiveres Arbeitsumfeld, sondern profitieren auch von motivierten, gesünderen und leistungsfähigeren Mitarbeitenden.

Die Implementierung personalisierter BGM-Strategien erfordert eine gezielte Bedarfsanalyse, die aktive Einbindung der Mitarbeitenden sowie den Einsatz flexibler und digitaler Lösungen.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die kontinuierliche Evaluation der Maßnahmen. Nur wenn Unternehmen ihre Gesundheitsprogramme regelmäßig überprüfen und anpassen, können sie langfristige Erfolge erzielen und den Bedürfnissen ihrer Belegschaft gerecht werden.

Letztlich ist individualisierte Gesundheitsförderung nicht nur ein Mittel zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die diesen Megatrend frühzeitig erkennen und konsequent umsetzen, stärken nicht nur ihre Arbeitgebermarke, sondern sichern sich auch langfristig wirtschaftliche Vorteile durch geringere Krankheitsausfälle, höhere Produktivität und eine stärkere Mitarbeiterbindung.

Simon Fiechtner, Autor

Simon Fiechtner
Ich bin Simon, Co-Founder von Deep Care und ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit den Themen Gesundheit und künstliche Intelligenz. Nach mehrjähriger Erfahrung im HR-Bereich sowie im Business Development eines großen Konzerns, entschied ich mich dafür, gemeinsam mit Kollegen und Freunden diese Leidenschaft zu einem Start Up zu formen.