
Arbeitsschutz gilt als Rückgrat gesunder Unternehmen – und trotzdem bleibt seine Umsetzung im Alltag vieler kleiner und mittlerer Betriebe eine Herausforderung. Fehlende Zeit, begrenzte personelle Ressourcen und steigende Anforderungen machen es schwer, alle Prozesse im Blick zu behalten. Genau hier setzt ein neues Forschungsprojekt an, das jetzt von Deep Care gemeinsam mit der BG prevent GmbH und dem August-Wilhelm-Scheer-Institut gestartet wurde: AMADEUS.
Ein Auszug aus dem Projektnamen verrät schon die Richtung: „Agentic AI für Arbeitsschutz in KMU“ – eine Forschungsinitiative, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die das Ziel verfolgt, Arbeitsschutzmanagementsysteme intelligenter, effizienter und praxistauglicher zu machen.
Laut IGA-Report werden in Deutschland nur knapp die Hälfte der Beschäftigten regelmäßig im Arbeitsschutz unterwiesen. Und das, obwohl die gesetzlichen Anforderungen klar geregelt sind. Der Grund ist selten fehlender Wille, sondern schlicht: fehlende Zeit. Kleine und mittlere Unternehmen kämpfen damit, Dokumentationen zu pflegen, Gefährdungsbeurteilungen aktuell zu halten und rechtliche Vorgaben nachzuvollziehen.
Dabei steht viel auf dem Spiel: 2023 beliefen sich krankheitsbedingte Produktionsausfälle auf 118 Milliarden Euro – eine Zahl, die nicht nur volkswirtschaftlich schmerzt, sondern in vielen Betrieben auch ganz konkret spürbar ist.
In der Praxis sieht man es immer wieder: Papierordner voller Gefährdungsbeurteilungen, verstreute Excel-Listen und eine Vielzahl administrativer Aufgaben. AMADEUS will diesen Zustand grundlegend verändern – nicht mit Bürokratie, sondern mit Intelligenz.
AMADEUS nutzt ein speziell trainiertes Wissenssystem, das die Sprache des Arbeitsschutzes spricht. Es erkennt, welche Risiken typisch für eine Tätigkeit sind, welche Schutzmaßnahmen greifen und wie Berichte korrekt dokumentiert werden müssen. Kurz: Es denkt fachlich mit.
Man kann sich AMADEUS vorstellen wie ein Team aus digitalen Fachkolleg:innen. Einer liest Richtlinien, ein anderer erstellt Berichte, der nächste prüft Unterweisungsstände – alle arbeiten parallel, tauschen Informationen aus und ergänzen sich gegenseitig. So entsteht ein flüssiger Arbeitsfluss, der viele Routineaufgaben übernimmt und Fachkräfte spürbar entlastet.
AMADEUS verarbeitet alle Informationen lokal im Unternehmen – kein Cloud-Server, keine externen Datenabflüsse. Persönliche Informationen werden automatisch anonymisiert, und jede Systemaktion bleibt transparent nachvollziehbar. Damit erfüllt das Projekt bereits jetzt die Anforderungen des neuen EU AI Act und der DSGVO – und zeigt, dass Digitalisierung und Datenschutz sich nicht ausschließen müssen.
Das Projekt wird am Ende in mehreren Pilotunternehmen umgesetzt und in enger Zusammenarbeit mit Fachkräften für Arbeitssicherheit entwickelt. Ihre Erfahrung fließt direkt in die Gestaltung ein – damit AMADEUS am Ende nicht nur technisch beeindruckt, sondern wirklich im Alltag funktioniert.
Mit AMADEUS erweitert Deep Care seine Forschung konsequent – und knüpft dabei an bewährte Entwicklungen an. Bereits mit der KI-basierten Gesundheitsassistenz Isa hat Deep Care gezeigt, wie Technologie das Gesundheitsverhalten am Arbeitsplatz messbar verbessern kann.
In Studien der Technischen Universität München und dem Universitätsklinikum Heidelberg wurde wissenschaftlich belegt, dass Isa: muskuloskelettale Beschwerden um über 50 % reduziert, Produktivität und Wohlbefinden signifikant steigert und gesundheitsfördernde Routinen im Büroalltag dauerhaft etabliert.
Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für den nächsten Schritt: den Transfer der KI-Logik von individuellem Verhalten hin zu organisationalen Strukturen im Arbeitsschutz.
In enger Zusammenarbeit mit der BG prevent entsteht so eine neue Generation digitaler Präventionssysteme. Während Isa auf persönliches Verhalten fokussiert, zielt das gemeinsam mit BG prevent entwickelte Konzept Risk Assessment auf die Unterstützung von Fachkräften bei Gefährdungsbeurteilungen.
AMADEUS hebt diese Entwicklungen auf eine neue Ebene und erweitert sie um ein dynamisches, lernfähiges System, das Arbeitsschutzprozesse in Echtzeit begleitet, bewertet und dokumentiert.
So schließen wir den Kreis: von der individuellen Gesundheitsförderung über KI-gestützte Risikoerkennung bis hin zum systematischen, datenbasierten Arbeitsschutz für Unternehmen.
Hinter AMADEUS steckt kein Selbstzweck, sondern ein gesellschaftlich relevantes Ziel: Arbeitsschutz so einfach, wirksam und selbstverständlich zu machen, dass er keine Hürde mehr ist. Denn Prävention ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht – sie ist eine Frage der Unternehmenskultur. Wenn Arbeitsschutz reibungslos funktioniert, bleibt mehr Zeit für das, worauf es wirklich ankommt: gesunde Mitarbeitende, sichere Prozesse und nachhaltige Wertschöpfung.
„Mit AMADEUS bringen wir künstliche Intelligenz dorthin, wo sie echten Mehrwert schafft – in die tägliche Arbeit von Menschen, die Verantwortung für Gesundheit tragen“, sagt Dr. Milad Geravand, Geschäftsführer von Deep Care und Projektkoordinator.
Das Projekt läuft über 30 Monate und wird im Rahmen der BMBF-Förderrichtlinie „KMU-innovativ: Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) – Gesundheit und Medizintechnik“ gefördert.
AMADEUS steht für den nächsten Evolutionsschritt im betrieblichen Gesundheitsschutz – ein System, das nicht ersetzt, sondern unterstützt. Es bringt Struktur in komplexe Anforderungen, spart Zeit, schafft Transparenz und stärkt letztlich das, was den Unterschied macht: Menschen, die Verantwortung übernehmen – und Technologien, die sie dabei entlasten.
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